Nicht vergessen

Bei der Feier zum 50. Geburtstag ihrer Mutter, an der Hunderte von Menschen teilnahmen, erzählte die erstgeborene Tochter Kukua, was ihre Mutter für sie getan hatte. Die Zeiten waren hart, erinnerte sich Kukua, und das Geld im Haus war knapp. Doch ihre alleinerziehende Mutter verzichtete auf persönlichen Komfort und verkaufte ihren wertvollen Schmuck und andere Besitztümer, um Kukua den Besuch der Universität zu ermöglichen. Mit Tränen in den Augen sagte Kukua, dass ihre Mutter sie und ihre Geschwister nie im Stich gelassen hat, egal wie schwierig die Situation war.

Gott vertrauen

Ich beobachte gern Vögel. Das tue ich schon seit meiner Kindheit, die ich in einem Urwalddorf in Ghana verbrachte, wo es die unterschiedlichsten Vogelarten gab. In dem Stadtteil, in dem ich jetzt wohne, habe ich vor kurzem ein paar Krähen zugeschaut, die sich sehr interessant verhielten. Sie flogen auf einen Baum zu, der schon fast alle Blätter verloren hatte, und ließen sich dort nieder. Doch anstatt sich auf die dicken Äste zu setzen, landeten sie auf den dünnen, trockenen, die unter ihrem Gewicht sofort nachgaben. Erschrocken flatterten sie wieder hoch – nur um es erneut zu probieren. Ihr Vogelverstand signalisierte ihnen offensichtlich nicht, dass die dicken Äste zum Ausruhen sicherer und verlässlicher waren.

Die Zeichen der Freundschaft

Als kleiner Junge, der in Ghana aufwuchs, ging ich gerne an der Hand meines Vaters an belebte Orte. Er war sowohl mein Vater als auch mein Freund, denn sich an den Händen zu halten, ist in meiner Kultur ein Zeichen wahrer Freundschaft. Während wir liefen, sprachen wir über viele Themen. Wann immer ich mich einsam fühlte, fand ich Trost bei meinem Vater. Wie sehr schätzte ich unsere Freundschaft!

Im Licht wandeln

Dunkelheit legte sich über unser Dorf im Wald, als der Mond verschwand. Blitze erleuchteten den Himmel, gefolgt von Regen und Donnergrollen. Hellwach und ängstlich stellte ich mir als Kind all die bösen Monster vor, die mich anspringen würden! Bei Tagesanbruch aber verschwanden die Geräusche, die Sonne ging auf und die Ruhe kehrte wieder ein, als die Vögel im Sonnenschein sangen. Der Kontrast zwischen der furchteinflößenden Dunkelheit der Nacht und der Freude am Tageslicht, war sehr deutlich.

Spiegel und Zuhörer

Als ich mein Hotel in Kampala, Uganda, verließ, grinste mich meine Gastgeberin an, die mich zu unserem Seminar abgeholt hatte. „Was ist so lustig?“, erkundigt ich mich. Sie lachte und fragte: „Hast du vergessen, dich zu kämmen?“ Nun musste ich lachen, denn ich hatte tatsächlich vergessen, mich zu kämmen. Ich betrachtete mich im Hotelspiegel. Wie kam es, dass es mir nicht aufgefallen war, was ich da sah?

Einsame Weihnachten

Das einsamste Weihnachten, das ich je erlebte, war im Cottage meines Großvaters nahe Sakogu, im nördlichen Ghana. Ich war erst fünfzehn Jahre alt und meine Eltern und Geschwister waren tausend Kilometer weit weg. In den Jahren davor war ich immer mit ihnen und den Freunden meines Dorfes zusammen. Weihnachten war immer groß und unvergesslich. Aber dieses Weihnachten war still und einsam. Als ich früh am Weihnachtsmorgen auf meiner Matte lag, erinnerte ich mich an ein Lied: Dieses Jahr ist vorbei; Weihnachten ist gekommen, der Sohn Gottes ist geboren; Friede und Freude allen. Traurig sang ich es immer und immer wieder.

Seine Gegenwart

Ängstlich saßen der Vater und sein Teeanger-Sohn vor dem Medium. „Wie weit wird dein Sohn reisen?“, fragte der Zauberer. „In die große Stadt“, erwiderte der Mann, „und er wird lange fort sein.“ Das Medium gab dem Vater einen Talisman (eine Art Glücksbringer) und sagte: „Der wird ihn beschützen, wo immer er hingeht.“

Viel mehr als Worte

Bei einer Einweihungszeremonie, in der eine Bibel in eine lokale afrikanische Sprache übersetzt wurde, erhielt der Häuptling dieser Gegend seine eigene Ausgabe. Dankbar hielt er die Bibel hoch und rief aus: „Nun wissen wir, dass Gott unsere Sprache versteht! Wir können die Bibel in unserer eigenen Muttersprache lesen.“

Brücken bauen

In unserer Nachbarschaft umgeben hohe Mauern unsere Häuser. Viele dieser Mauern werden durch elektrischen Stacheldraht verstärkt. Der Grund? Um Einbrecher fernzuhalten.

Er kennt uns

Wusste Gott, dass ich in der Nacht eine Fahrt von 150 km zu meinem Dorf zurücklegte? Bedenkt man, in welcher Verfassung ich war, war die Antwort nicht leicht. Ich hatte hohes Fieber und mein Kopf schmerzte. Ich betete, „Herr, ich weiß, du bist bei mir, aber ich habe Schmerzen!“

Freigesetzt

Als ich noch ein Junge war und auf dem Dorf lebte, faszinierten mich die Küken. Immer, wenn ich eines fing, hielt ich es für einen Moment nach unten und gab es dann sanft frei. Das Küken dachte, dass ich es noch immer halten würde und blieb unten; obwohl es frei war und davonlaufen konnte, fühlte es sich gefangen.

Gottes Güte preisen

Jemand in unserer Bibelgruppe schlug vor, „Schreiben wir unsere eigenen Psalmen!“ Zunächst protestierten einige, denn sie hatten nicht die Gabe des Schreibens, aber nach etwas Ermutigung, schrieb jeder ein bewegendes poetisches Lied, wie Gott in ihren Leben am Werk war. Aus Prüfungen, Schutz, Erhaltung und sogar Schmerzen und Tränen entstanden bleibende Botschaften, die unseren Psalmen faszinierende Themen schenkten. Wie Psalm 136, offenbart jeder Psalm die Wahrheit, dass Gottes Güte ewiglich währet.

Stärke im Leiden

Als der achtzehnjährige Sammy Jesus als seinen Retter annahm, lehnte seine Familie ihn ab, weil sie einen anderen Glauben hatte. Aber die christliche Gemeinschaft hieß ihn willkommen, ermutigte ihn und unterstützte seine Bildung finanziell. Als sein Zeugnis später in einem Magazin veröffentlicht wurde, verstärkte sich seine Verfolgung.

Weitermachen

Während ich an einer Außenfassade des Bürogebäudes vorüberging, in dem ich arbeite, war ich erstaunt, eine wunderschöne Blume durch einen Spalt zwischen Betonplatten zu entdecken, die den Boden bedeckten. Trotz der benachteiligten Umstände, hatte die Pflanze festen Boden gefunden und sich selbst in der trockenen Spalte verwurzelt und blühte. Später fand ich heraus, dass durch eine Klimaanlage, die sich direkt oberhalb der Pflanze befand, den ganzen Tag Wasser auf sie tropfte. Während sie sich in einer feindlichen Umgebung befand, erhielt die Pflanze durch das Wasser von oben, was sie brauchte.

Gottes Nähe suchen

Eine Frau zog sich zum Beten einen leeren Stuhl heran und kniete davor nieder. Unter Tränen sagte sie: „Lieber himmlischer Vater, bitte nimm Platz. Ich muss mit dir reden!“ Und dann begann sie, den Blick auf den leeren Stuhl gerichtet, zu beten. Sie nahte sich dem Herrn voll Vertrauen. Sie stellte sich vor, er würde tatsächlich auf dem Stuhl sitzen, und glaubte, dass er ihre Worte hörte.